Narzisstische Manipulation: Wie Narzissten Dritte in ihre Spielchen einbeziehen

In den ersten beiden Teilen dieser Artikelreihe  (Narzissmus und psychischer Missbrauch) haben wir die Manipulationstechniken innerhalb der Beziehung zwischen Narzisst und Opfer besprochen. Doch Narzissten sind oft nicht zufrieden damit, ihr Opfer allein zu kontrollieren. Sie ziehen gerne Dritte – Freunde, Familienmitglieder oder frühere Beziehungen – in die Dynamik ein, um das Opfer weiter zu destabilisieren. Dieser Artikel beleuchtet, wie Narzissten durch Techniken wie Triangulation und Flying Monkeys Dritte für ihre manipulativen Zwecke nutzen.

narzisstische Manipulation von Freunden und Familie bei Trennung mit Kind von Rechtsanwalt Strack

Triangulation: Der taktische Einsatz von Dritten

Triangulation ist eine der häufigsten Methoden, die Narzissten anwenden, um Kontrolle über ihre Partner zu erlangen. Hierbei handelt es sich um das bewusste Einbeziehen einer dritten Person in die Beziehung, um Eifersucht, Unsicherheit oder Konkurrenzdenken beim Opfer zu erzeugen. Oft bleibt diese dritte Person selbst ahnungslos, dass sie Teil eines manipulativen Spiels ist.

Wie Triangulation funktioniert:

Der Narzisst nutzt die dritte Person, um das Opfer emotional zu destabilisieren. Typische Beispiele sind Sätze wie „Warum kannst du nicht so verständnisvoll sein wie XY?“ oder „XY hat mich immer viel besser verstanden“. Die dritte Person wird als Vergleich herangezogen, um das Opfer zu verunsichern und es dazu zu bringen, um die Aufmerksamkeit und Zuneigung des Narzissten zu kämpfen.

Die Auswirkungen von Triangulation:

  • Eifersucht und Konkurrenzdenken: Das Opfer fühlt sich minderwertig und beginnt, sich ständig mit der dritten Person zu vergleichen.
  • Emotionale Verwirrung: Die Manipulation führt dazu, dass das Opfer nicht mehr weiß, woran es bei dem Narzissten ist. Es fühlt sich gezwungen, noch mehr um die Aufmerksamkeit des Narzissten zu buhlen.
  • Isolierung: Durch das ständige Schüren von Unsicherheiten und Misstrauen kann das Opfer beginnen, sich von der Außenwelt zurückzuziehen.

Flying Monkeys: Die Helfer des Narzissten

Flying Monkeys ist ein Begriff, der aus dem Film Der Zauberer von Oz stammt, in dem die böse Hexe geflügelte Affen schickt, um ihre Befehle auszuführen. In der Psychologie beschreibt dieser Begriff Menschen, die der Narzisst manipuliert, um seine Ziele zu unterstützen. Oft wissen diese „Helfer“ gar nicht, dass sie Teil der Manipulation sind, und glauben, im besten Interesse des Narzissten zu handeln.

Wie Flying Monkeys funktionieren:

Der Narzisst streut gezielt Lügen oder verdreht die Wahrheit, um die Flying Monkeys gegen das Opfer aufzuhetzen. Diese Menschen übernehmen die Sichtweise des Narzissten und setzen das Opfer zusätzlich unter Druck. Beispiele dafür sind Freunde oder Familienmitglieder, die das Opfer für Probleme in der Beziehung verantwortlich machen oder das Verhalten des Narzissten verteidigen.

Die Auswirkungen von Flying Monkeys:

  • Isolation und Verwirrung: Das Opfer fühlt sich zunehmend isoliert, weil sogar Freunde und Verwandte gegen es arbeiten.
  • Verstärkung der Manipulation: Der Druck von mehreren Seiten verstärkt die emotionale Belastung des Opfers und erschwert es, die Dynamik zu durchschauen.
  • Selbstzweifel: Da die Flying Monkeys das Verhalten des Narzissten bestätigen, beginnt das Opfer, an seiner Wahrnehmung zu zweifeln und sich noch mehr zu rechtfertigen.

Projection: Narzisstische Fehler auf das Opfer übertragen

Bei der Projection schreibt der Narzisst dem Opfer seine eigenen negativen Eigenschaften oder Verhaltensweisen zu. Diese Technik dient dazu, Verantwortung für eigene Fehler zu vermeiden und das Opfer zu verunsichern.

Wie Projection funktioniert:

Wenn der Narzisst z. B. untreu ist, wird er das Opfer beschuldigen, untreu zu sein. Durch diese ständige Projektion eigener Verfehlungen wird das Opfer in eine defensive Position gedrängt und sieht sich gezwungen, sich für Dinge zu rechtfertigen, die es gar nicht getan hat.

Die Auswirkungen von Projection:

  • Selbstzweifel und Schuldgefühle: Das Opfer fühlt sich verantwortlich für Dinge, die es nicht zu verantworten hat.
  • Emotionale Erschöpfung: Die ständige Verteidigungshaltung führt zu emotionaler Erschöpfung und einem verminderten Selbstwertgefühl.

Discarding: Das Opfer fallen lassen

Beim Discarding handelt es sich um die Phase, in der der Narzisst das Opfer abrupt und ohne Vorwarnung fallen lässt, sobald er keinen Nutzen mehr aus der Beziehung zieht. Diese Phase ist oft besonders schmerzhaft, da sie nach einem intensiven Missbrauchszyklus erfolgt.

Wie Discarding funktioniert:

Nachdem der Narzisst das Opfer emotional manipuliert und kontrolliert hat, beendet er die Beziehung plötzlich, oft ohne Erklärung oder Vorwarnung. Dies geschieht in der Regel dann, wenn der Narzisst eine neue Quelle der Bewunderung oder Bestätigung gefunden hat.

Die Auswirkungen von Discarding:

  • Emotionale Verwüstung: Das Opfer bleibt oft traumatisiert und verwirrt zurück, da der Abbruch der Beziehung unerwartet kommt.
  • Wertlosigkeitsgefühl: Das plötzliche Ende der Beziehung hinterlässt beim Opfer das Gefühl, wertlos und ausgenutzt worden zu sein.

Blame Shifting: Schuldumkehr

Blame Shifting ist eine Technik, bei der der Narzisst die Verantwortung für seine eigenen Fehler und Probleme auf das Opfer abwälzt. Egal, was passiert, der Narzisst wird immer eine Möglichkeit finden, das Opfer für die Schwierigkeiten in der Beziehung verantwortlich zu machen.

 

Wie Blame Shifting funktioniert:

Wenn der Narzisst beispielsweise wütend wird, wird er behaupten, dass das Opfer ihn „dazu gebracht“ habe. Auf diese Weise lenkt er von seinem eigenen Verhalten ab und zwingt das Opfer, sich zu rechtfertigen.

 

Die Auswirkungen von Blame Shifting:

  • Schuldgefühle und Unsicherheit: Das Opfer wird in eine ständige Verteidigungsposition gedrängt und beginnt, sich für alles schuldig zu fühlen.
  • Verlust des Selbstwertgefühls: Durch die ständige Schuldumkehr verliert das Opfer immer mehr Vertrauen in seine eigene Wahrnehmung und sein Verhalten.

Fazit: Wie Narzissten Dritte zur Manipulation einsetzen

Manipulationen wie Triangulation, Flying Monkeys und Blame Shifting sind besonders perfide, da sie nicht nur die Beziehung zwischen Narzisst und Opfer betreffen, sondern auch das Umfeld des Opfers einbeziehen. Diese Taktiken zielen darauf ab, das Opfer zu isolieren, zu destabilisieren und emotional zu kontrollieren. Die Einbeziehung Dritter verstärkt die emotionale Belastung des Opfers und macht es schwerer, die Manipulationen zu durchschauen und sich aus der Beziehung zu befreien.

„Es ist schwer genug, sich von einem narzisstischen Partner zu lösen. Aber wenn dieser Partner es auch noch schafft, dein Umfeld gegen dich zu wenden, wird die Situation fast unerträglich. Wenn du das Gefühl hast, dass Freunde oder Familienmitglieder in den Missbrauch verwickelt sind und gegen dich arbeiten, kann das ein Zeichen dafür sein, dass dein Partner dich manipuliert. Du musst das nicht alleine durchstehen – gemeinsam finden wir einen Weg, dich aus dieser toxischen Situation zu befreien.“

Birte Strack

Rechtsanwältin für Familienrecht

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